Herrlich leichte Sommerbiere!
Sommer, Sonne und ein kühles Bier – für diese erfrischende Kombination mit ganz persönlicher Note hat dir Sebastian Mallach-Meyer von Getränke Hoffmann eine Auswahl zusammengestellt. Inspiration für sommerliche Tage, ganz nach unserem Motto „Gute Momente. Gute Getränke.“
Zum Sommer passt ein kühles Helles perfekt, da die Hopfenbittere bei dieser Brauart zurückgefahren wird. Das Resultat: süffige Leichtigkeit. Ein Geschmack, der mittlerweile ganzjährig hoch im Kurs der Biertrinkenden steht. „Doch auch Mixbiere passen super zu sommerlichen Temperaturen“, sagt Sebastian. „Der Alkoholgehalt ist geringer und der Geschmack besonders erfrischend ausgeprägt.“ Wie wäre es zum Beispiel mit einer Berliner Weisse? Strohgelb leuchtet sie im Glas. Das leichte und bekömmliche Sauerbier ist von jeher das Markenzeichen der Hauptstadt-Brauer. Die Soldaten Napoleons lobten das obergärige Weißbier sogar einst als „Champagner des Nordens“. Der Berliner Brauer Daniel Josty hat dann Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals das saure Bier mit Waldmeister und Himbeersaft gemischt – bis heute ein durstlöschender Erfolg für sommerliche Leichtigkeit. Aber auch andere Mixbiere zaubern schöne Kombinationen ins Glas – ein Überblick.
Sebastian Mallach-Meyer ist Bierbotschafter und Category Manager bei Getränke Hoffmann.
Berliner Weisse mit Schuss
Die säuerliche Note des Biers wird gerne mit Fruchtaromen kombiniert. Die Traditionsbrauerei Berliner Kindl setzt auf die klassischen Kombinationen mit Himbeere oder Waldmeister. Bei der Geschmacksrichtung Waldmeister ist das Weizenmalzaroma des Bieres etwas betonter. Bei der Himbeere stehen die fruchtigen Aromen stärker im Vordergrund. Drei Prozent beträgt der Alkoholgehalt bei beiden Sorten.
Das BRLO Berlin Jam mit 3,5 Prozent Alkoholgehalt betört beim Einschenken mit intensivem Erdbeeraroma. Trotzdem bleibt die charakteristische Sauerbiernote auf der Zunge. Prickelnde Kohlensäure sorgt für federleichte Erfrischung. Erdbeerpüree, frisch von „Karls Erlebnisdorf“, haben die Braumeister mit dem Sauerbier zu einem besonderen Liebling unseres Experten vereint: „Jam ist englisch für Marmelade. Und dieses Mixbier schmeckt mir genauso gut wie ein feines Sauerteigbrot mit fruchtigem Erdbeeraufstrich.“
Mixbiere – Wie das „Radler“ zu seinem Namen kam
Das „Radler“ ist ein Biermix mit langer Tradition. Tatsächlich leitet sich der Name vom Radfahren ab. Erfunden wurde die Mixtur aus Bier und Zitronen-Limo auf der „Kugler Alm“ Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Gastwirtschaft lag 15 Kilometer außerhalb von München und hatte sich zu einem begehrten Ausflugsziel gemausert. Nachdem Wirt Franz-Xaver Kugler sogar einen eigenen Radweg zur Alm hatte anlegen lassen, wurde sein Ausschank von Besuchern nahezu überrannt – bis zu 13.000 Radfahrern sollen sich an einem sonnigen Sonntag 1922 vor den Tresen gedrängelt haben. Um alle durstigen Kehlen bedienen zu können, streckte der clevere Wirt seine Biervorräte mit Zitronen-Limo – und pries das als spezielles „Radlermaß“ mit weniger Alkohol an: Die Fahrradfahrer sollten nicht schwankend nach Hause fahren. Die Geburtsstunde des Radlers. „Bis heute haben sich Mixbiere in zahlreichen Geschmackvariationen etabliert“, sagt Sebastian.
Radler & Co. – auch ohne Alkohol
Für Fans des Radlers empfiehlt unser Bierexperte Strandräuber Bio Radler Zitrone. „Ein wirklich erfrischendes Zitrus-Aroma“, lobt Sebastian. 40 Prozent trübes Kellerbier gemixt mit 60 Prozent Limonade – natürlich alles ohne künstliche Zusätze. Der Antrunk ist sauer und dank der Kohlensäure spritzig. Zum Abgang hin gewinnt Süße und Hopfen die Oberhand. Das Strandräuber Radler gibt es mit nur zwei Prozent Alkohol oder alkoholfrei.
Eine sommerliche Anleihe an den Aperol-Sprizz: das Veltins V+ Sprizz mit 20 Prozent Limo mit Bitter-Orange und 80 Prozent Bier ergeben eine feinherbe Erfrischung. Trotz des Anteils von Bitter-Orange bleibt der Mix ein echtes Bier, was den Alkoholgehalt angeht: 5 Prozent. Der Schöfferhofer Weizenmix hat mit 2,5 Prozent deutlich weniger Alkohol. Fruchtig fein präsentiert sich die Variante aus Weizenbier und Kirschsaft. Mit leicht herber Zitrusnote erfrischt die Sorte Grapefruit.
Alkoholfrei – Biergenuss ganz ohne Umdrehungen
Du willst keinen Alkohol trinken, aber auf vollmundigen Biergeschmack auch nicht verzichten? Das ist längst kein Problem mehr. „Die alkoholfreien Biere haben sich großartig entwickelt“, freut sich Sebastian. Verantwortlich dafür sind vor allem auch neue, aromastarke Hopfensorten, die den Bieren mehr Seele verleihen. Ein modernes Bier für drink & drive ist beispielsweise Maisel & Friends alkoholfrei: Der feinporigen Schaumkrone entströmen frische Pfirsich-Aromen. Der fruchtige Antrunk weicht einem leicht-bitteren, hopfigen Abgang. „Genauso muss ein gutes alkoholfreies Pale Ale schmecken“, ist Sebastian begeistert.
Dagegen kommt im klassischen Pils-Outfit das Jever Fun daher: klares Gelb, weiße Krone, prickelnde Kohlensäure. Knackiger Hopfen verleiht dem Alkoholfreien unverwechselbar herben Geschmack. Norddeutsche Frische für heiße Tage eben, die den Geschwistern mit Alkohol nicht nachsteht. „Das Fun ist ein Alkoholfreies mit einem sehr geringen Zuckergehalt“, weiß Sebastian. Gut zu wissen – besonders auch für Diabetiker und Kalorienbewusste.
Helles Bier für heiße Tage – Süffig und leicht
Erst 1894 wurde in München das erste Helle gebraut. Denn untergärige Biere benötigen Kälte im Brauprozess, die aber erst mit der Erfindung der Kältemaschine 1876 dauerhaft gewährleistet werden konnte. Die Münchner Spaten Brauerei exportierte das erste Helle Bier aber zunächst nach Hamburg – der gute Ruf in Bayern sollte mit dem Experiment nicht gefährdet werden. Der Rest ist Geschichte: Den Seeleuten im Norden mundete das neue Bier so gut, dass es auch in München schon 1895 als „Bayerisch Hell“ schnell die Herzen und Kehlen eroberte. Und das setzt sich auch derzeit in ganz Deutschland fort: Helle Biere sind im Trend. „Das liegt an der guten Trinkbarkeit“, sagt Sebastian. Das Verhältnis von Malz, Hefe und Hopfen ist ausgewogen, der Geschmack leicht süßlich und weniger bitter als beim Pils. „Ein geradliniges Bier“, fasst unser Bierexperte zusammen.
Schnelle Helle – erfrischende Sommerbiere
Das Oberdorfer Helles hat den typischen schlanken Geschmack, aber mit einem Hauch ins Würzige. Damit passt das Bier zu jeder Tageszeit sowie zu leichten Gerichten mit Geflügel, Fisch und Salat. Die Rezeptur beim Kloster Scheyern Kloster-Gold Hell ist malzbetonter, was das Bier schön süffig macht. Das Kloster-Gold wird in der Privatbrauerei Tucher nach den Vorgaben der Mönche gebraut. Es passt besonders gut zum Grillen, Picknick oder einfach in eine gesellige Runde. Zu mildwürzigen Speisen mit Fleisch oder jungen Käse passt das Allgäuer Büble Bayrisch Hell mit einer leichten Betonung auf würzigen Hopfen. Diese würzige Note ist bei Märzen-Bier noch stärker ausgeprägt. Das Allgäuer Büble Edelbräu ist solch ein Märzen mit kräftiger, rotgelber Farbe und ausgeprägtem Aromenspiel. Märzen-Biere gehören damit zwar zur Familie der Hellen, haben aber eine höhere Stammwürze und leicht höheren Alkoholgehalt. Entsprechend ihrer Aromatik passen sie gut zu kräftig-deftigen Sommergerichten.
Bierspezialitäten – Sommerliches der besonderen Art
Für belebende Erfrischung sorgen Pale Ales. Sie werden mit hellem Malz gebraut. India Pale Ale – kurz IPA – hat seinen Namen in Anlehnung an englische Kolonien in Übersee. „Um das Bier für die lange Schiffreise nach Indien haltbarer zu machen, setzten die britischen Brauer auf eine zweifach Verfahren: Sie setzten mehr Hopfen zu und brauten es stärker ein, um mehr Alkohol zu gewinnen. Doppelt gehopft und extrastark hat das IPA dann seine Reise nach Indien gut überstanden “, erklärt Sebastian. Eigentlich sollte es dann am Ankunftsort wieder verdünnt werden, was aber nicht geschah. Das Bier kam so gut an, dass es sich etablierte. Bis heute ist der herbe Hopfengeschmack charakteristisch, wird aber mit kräftigen Fruchtaromen sehr kreativ gerade in der Craft-Beer-Szene kombiniert.
Zwicklbier ist ebenfalls eine sehr bekömmliche Sommer-Spezialität. Der Name weist auf den Brauprozess hin: Der Kellermeister entnimmt dem unfiltrierten Jungbier vor der Lagerung eine Kostprobe aus dem sogenannten „Zwicklhahn“. Das Bier ist zu diesem Zeitpunkt noch trübe und stärker sprudelnd. Aus diesem „Zwickln“ – wie der Vorgang genannt wird – ist die Bierspezialität eines jungen, frischen und naturtrüben Kellerbieres entstanden.
Erfrischend mit besonderen Noten
Das kräftige Maisel & Friends West Coast IPA taugt gut zu scharfen und salzigen Speisen. „Diese Brautradition stammt von der Westküste der USA. Das Bier ist hopfenbetont – verfügt über stiltypische Bitternoten und zeigt deutliche Noten von tropischen Früchten, wie Mango, Maracuja, Aprikose und Orange“, so Sebastian.
Eine weitere Empfehlung ist ihm das Hofbräu Sommerzwickl wert. Es wird tatsächlich nur in den Sommermonaten gebraut – ein leichtes, süffiges und naturtrübes Gute-Laune-Bier. „Es passt wunderbar zum Grillen, sommerlichen Speisen und entspannten Abenden am See.“
Als besonders süffiges und ausgewogenes Weizenbier schätzt er das Paulaner Hefe Weissbier naturtrüb. Für Liebhaber von Pils ist das Schwarzwälder Rothaus Tannenzäpfle eine sehr spritzige Partie, denn die Kohlensäure ist ausgeprägt und das Pils ist mit einer leicht herben Note sehr würzig abgestimmt.
Und zum Abschluss hat Sebastian noch einen exotischen Tipp: „Ein Bier gepaart mit Gewürzen und fruchtigen Komponenten.“ Das Störtebeker Mittsommer-Wit beruht auf belgischer Brautradition. Zutaten wie Koriander und Pfeffer werden mit Orangen- und Pomeranzenschalen, also der Schale von Bitterorangen, sowie Kamillenblüten kombiniert. Das Bier bleibt erfrischend leicht mit einem Einschlag ins Säuerliche. „Einfach mal probieren“, rät unser Bierexperte. Überhaupt ist das sein Rat: „Nutze die Vielfalt und genieße den Sommer!“