Europa grenzenlos genießen

Am 8. Mai 1886 erfand John Stith Pemberton den Klassiker als Sirup gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit. Kurz vor seinem Tod, verkaufte er die Rechte an seiner Erfindung an den Apothekengroßhändler Asa Griggs Candler für nur 2.300 US-Dollar. Der brachte das Getränk mit der 1892 gegründeten „The Coca-Cola Company“ groß raus: ab 1896 im US-benachbarten Ausland. Im Jahr 1900 nahm Candlers ältester Sohn Howard Coca-Cola-Sirup mit auf eine Reise nach London. Dort kam Coca-Cola so gut an, dass Howard umgehend Nachschub per Post orderte. Die Schlussfolgerung: eine Expansion nach Europa musste her! Die gelang 1919 über Frankreich – in Paris und Bordeaux entstanden erste Abfüllbetriebe. Es folgten weitere in Belgien und Italien. Seit 1929 wird Coca-Cola in Deutschland abgefüllt. Die Getränkebranche ist sich sicher: Der Sprung nach Europa war ein entscheidender Erfolgsfaktor für Coca-Cola auf dem Weg zum Weltruhm.

Zum Rezept Coca-Cola-Curry-Soße

Wer „des Wodkas reine Seele“ in Russland verortet, liegt falsch! Zumindest was WODKA GORBATSCHOW angeht. Denn die Marke wurde in Berlin kreiert. Übrigens geht die Namensgebung nicht auf den ehemaligen sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow zurück, sondern auf den Firmengründer Lew Leontjewitsch Gorbatschow. Dieser floh während der Oktoberrevolution mit seiner Familie nach Berlin. Dort durfte er ab April 1921 Wodka destillieren. Viel russische Heimat steckt aber noch heute in WODKA GORBATSCHOW. So erinnert beispielsweise die Flasche an den charakteristischen Zwiebelturm einer russisch-orthodoxen Kirche. Tatsächlich gilt unter Historikerinnen und Historikern Polen als das Ursprungsland des Wodkas. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wodka dort 1405 in Gerichtsakten von Sandomierz. Früheste russische Dokumente stammen erst aus dem Jahr 1474. 

Zum Rezept Gorbis Weckruf

Was für Mallorca viele Jahre lang Jürgen Drews war, ist Jürgen Gosch noch heute für Sylt – eine Ikone. Dort trägt er den Spitznamen „König der Hummer“. Der rote Gosch-Hummer – sein Firmenlogo – ist bekannt wie ein bunter Hund. Genau wie Gründer Jürgen Gosch, der nach eigenen Angaben schon im Alter von vier bis fünf Jahren sein erstes Geld mit Krabbenpulen verdiente. 1972 gründete er mit einem Verkaufswagen die „nördlichste Fischbude Deutschlands“ in List auf Sylt. Von da an nahm der Erfolg Fahrt auf. Mittlerweile ist er mit seinen Fischrestaurants deutschlandweit vertreten. Und seit 2017 füllt er das Sylter Lebensgefühl auch in Flaschen ab: Die GOSCH Inselbrise lässt nicht nur dank des Etiketts mit dem charakteristischen Sylt-Motiv Urlaubsstimmung aufkommen. Auch der Geschmack der reinen Rebsortenweine überzeugt – etwa in Kombination mit frischem Fisch. Doch auch für andere Anlässe sind die Weine feine Begleiter – zum Beispiel in geselliger Runde auf Eis.

Zum Rezept Beschwipster GOSCH-Slush

Deutschlands größte private Brauereigruppe erschafft einzigartige Brauprodukte wie etwa den Klassiker: das Radeberger Pilsener. Auch Trends wie „Alkoholfrei“ treibt die Branchengröße voran. Mit Radeberger Alkoholfrei wurde ein Bier mit echtem Pilsener-Charakter und einer leichten Fruchtnote geschaffen. Und weil die Radeberger-Gruppe als Teil des Dr. August Oetker-Konzerns immer einen Schritt weiterdenkt, werden die Markenprodukte mittlerweile in mehr als 50 Ländern der Welt vertrieben. Bier als Exportschlager kommt vor allem in Europa gut an. Der Pro-Kopf-Konsum in der EU liegt weit vorne. Nach aktuellen Zahlen von 2021 führt Tschechien die Weltrangliste mit 184 Litern an. Es folgen Österreich, Litauen, Rumänien, Polen, Estland, Deutschland und Spanien. Klingt nicht nach Weltrangliste? Tatsächlich landet mit Namibia der erste Staat außerhalb der EU erst auf Platz 9. Der Pro-Kopf-Konsum dort: 85,7 Liter.    

Zum Rezept Radebergers Gurken-Pils

Das Exotische scheint dagegen überall reizvoll: So haben vielerorts importierte Getränke einen höheren Status als einheimische. In Polen beispielsweise gilt Wein als elitärer als das einheimische Bier oder der Wodka. In Frankreich ist dagegen Wein ein Alltagsgetränk und elitär orientierte Akademikerinnen und Akademiker greifen lieber zum Craftbier, um ihren Status aufzuwerten.  

In vielen Kulturen wird von Frauen erwartet, dass sie weniger tief ins Glas schauen. Vermutlich auch deshalb werden ihnen softere Getränke zugeteilt: Klassische „Frauengetränke“ enthalten weniger Alkohol und andersherum ist es häufig noch verpönt, dass Männer „Frauengetränke“ mögen. Allerdings findet auch hierbei in Europa ein Umdenken statt – das zeigt beispielsweise die steigende Range an Bieren, Weinen und Spirituosen, die mit weniger oder ganz ohne Alkohol auskommen.

Auch darf sich Europa rühmen einige Getränke erfunden zu haben. Zwar ist nicht eindeutig belegt, wer Limonade als erstes auf den Tisch gebracht hat. Doch bereits in der römischen Antike wurde Trinkwasser mit Essig verfeinert. Und auch aus dem 16. und 17. Jahrhundert gibt es spanische Nachweise, die Limonaden beschreiben. In Sachen Konsum scheint uns aber keiner etwas vorzumachen: Deutschland ist mit etwa 140 Litern Limo-Verbrauch pro Kopf und Jahr Europameister. Hinter Deutschland rangieren Dänemark, Tschechien, Belgien und Bulgarien. Argentinien ist dagegen Weltmeister.