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Ein Hoch auf die Vielfalt von Mineralwasser

Wasser ist nicht gleich Wasser

Über Wasser in seiner ganzen Vielfalt weiß Dr. Peter Schropp bestens Bescheid. Als Initiator und Leiter der Wassersommelier-Ausbildung bringt er auch Mitarbeitende von Getränke Hoffmann auf den neuesten Stand.

Mineralwasser – vielfältig im Geschmack und der Zusammensetzung

Mit einem weitverbreiteten Irrglauben will Wassersommelier Dr. Peter Schropp aufräumen: „Viele denken, Wasser schmeckt gleich! Das stimmt nicht.“ Wie auch. Schließlich ist jedes natürliche Mineralwasser einzigartig. „Die unterschiedlichen Entstehungsprozesse sowie die Bodenbeschaffenheiten rund um die Quellen prägen das Wasser“, erklärt der studierte Lebensmittelchemiker. So gibt es Wässer wie etwa Gerolsteiner oder Staatl. Fachingen, die sehr viele Mineralstoffe enthalten, die den Geschmack prägen. Doch es gibt auch Sorten ohne viele Mineralstoffe.

„Ein weiteres Vorurteil ist, dass natürliches Mineralwasser immer kohlensäurehaltig ist.“ Auch hier wird die Bandbreite der Natur unterschätzt. „Deshalb bin ich froh, dass Fachmärkte wie Getränke Hoffmann mittlerweile das Potenzial erkennen, hier mit Beratung Bewusstsein und Mehrwerte zu schaffen.“

Wassersommelier Dr. Peter Schropp bildet auch Mitarbeitende von Getränke Hoffmann aus.

©Andreas Zitt

Seit 2011 bildet der studierte Lebensmittelchemiker und Geschäftsführer des Vereins Wassersommelier Union Wassersommeliers aus – national und international.

Immerhin schafft die Bandbreite gesundheitliche und geschmackliche Vorteile: „Beim Sport ist ein stark mineralisiertes Wasser natürlich gut, um dem verschwitzten Körper wieder Mineralien zuzuführen. Aber wenn ich einen kräftigen Rotwein trinke, dann kann ein stark kohlensäurehaltiges und mineralisiertes Wasser den Geschmack unangenehm verfälschen. Die Tannine im Rotwein treten dadurch unangenehm in den Vordergrund. Ich empfehle daher zu Rotwein stilles, eher neutrales Wasser.“ Zum Rosé oder Weißwein harmoniert ein ausgewogen mineralisiertes Wasser mit mittlerem Kohlensäuregehalt dagegen gut.

Doch bevor es in seinen nationalen und internationalen Ausbildungskursen zum Wassersommelier ans Eingemachte geht, werden erst mal die Grundlagen überprüft. „Viele kennen den Unterschied zwischen natürlichem Mineralwasser, Heil- Quell- oder Tafelwasser nicht.“ Ein Überblick:

  • Natürliches Mineralwasser stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigung geschützten Wasservorkommen, ist von ursprünglicher Reinheit und durch seinen Gehalt an Mineralstoffen, Spurenelementen und sonstigen Bestandteilen gekennzeichnet. Diese einzigartige Zusammensetzung darf nur unwesentlich schwanken. Die Kontrollen sind sehr streng.
     
  • Heilwasser muss zu den oben genannten Bedingungen noch eine wissenschaftlich nachgewiesene lindernde oder vorbeugende gesundheitliche Wirkung haben. „Heilwasser mit Hydrogencarbonat soll beispielsweise Sodbrennen lindern.“  (Erfahre hier mehr über Heilwässer).
     
  • Quell- und Tafelwässer werden weniger streng geprüft. Für sie gelten die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung. Tafelwasser ist meist aufbereitetes Trinkwasser und kann an jedem beliebigen Ort gewonnen werden.

„Ich werde oft gefragt, welches denn nun das beste Wasser ist“, sagt Wassersommelier Dr. Schropp. „Dazu kann ich nur sagen: Jedes natürliche Mineral- und Heilwasser ist streng geprüft und damit gut!“ Aber natürlich lässt sich die Auswahl je nach Geschmack oder gesundheitlichem Zweck optimieren. „Wer viel Calcium und Magnesium zu sich nehmen soll, der kann bei der Wasserauswahl diese Aspekte berücksichtigen.“ Kulturelle Aspekte spielen bei Wasservorlieben ebenfalls eine Rolle: „Während wir hier in Mittel- und Osteuropa häufig Wasser mit Kohlensäure favorisieren, sind Wässer in Italien, Frankreich, Asien und den USA sehr still.“ Das führe bei Schropps internationalen Kursteilnehmenden manchmal für Verwirrung: „Sie wundern sich über das minimale Prickeln im Glas bei der Bezeichnung ,still‘. Ich muss ihnen dann erklären, dass hierzulande ,naturell‘ mit ihrem ,still‘ vergleichbar ist.“ Auch würde ,sprudelig‘ dort nicht mit ,erfrischend‘ gleichgesetzt.

Und er selbst? Prickler oder Stiller? „Ich lebe, was ich in der Ausbildung vermittle. Meine Bandbreite ist groß – je nach Zweck. Und natürlich bleibe ich neugierig. Ich entdecke im Urlaub und auf Reisen gern neue Sorten. Aber zu Hause ist Regionalität für mich ein wichtiger Faktor.“

Weitere Infos rund um die essenzielle Ressource Wasser